Der ultimative Leitfaden: Blues Sound und Gitarrentipps

Quick facts: Blues auf der Gitarre

Blues ist mehr als nur eine Musikrichtung, es ist eine Lebensphilosophie. Und für euch, die ihr eure Liebe für diesen tiefgreifenden und emotionalen Musikstil auch über die Gitarre ausdrücken wollt, haben wir hier ein paar schnelle Fakten. Blues können alle spielen – vom Anfänger bis zum Profi. Wichtig sind die Grundlagen: Ein Großteil der Bluesmusik basiert auf der 12-Takt-Bluesstruktur. Akkordfolgen, Rhythmen und Skalen, z.B. die Pentatonik, sind eure Bausteine. Schließlich geht es um Feeling, Ausdruck und Improvisation. Eure Tools sind die Gitarre, der Verstärker und die Effektpedale – und hier beginnt die Kunst.

Das perfekte Equipment für Blues auf der Gitarre

Es gibt keine definitive Antwort auf die Frage, welche Gitarre und welches Equipment perfekt für Blues sind. Es hängt vom Stil, Geschmack und Budget ab. Allerdings haben einige Marken sich über die Jahre bewährt. Unter den Gitarren sind Fender Stratocaster und Telecaster oder die Gibson Les Paul und ES-335 besonders beliebt. Die Art der Tonabnehmer spielt eine wichtige Rolle, da sie den Ton wesentlich prägen. Single Coils verleihen einen hellen, klaren Ton, während Humbucker einen volleren, wärmeren Ton liefern.

Berühmte Bluesgitarristen und ihre Gitarren

1. BB King – Gibson Lucille

2. Eric Clapton – Fender Stratocaster

3. Freddie King – Gibson Les Paul

4. Muddy Waters – Telecaster

5. Albert King – Flying V

6. Stevie Ray Vaughan – Fender Stratocaster

7. Buddy Guy – Fender Stratocaster

8. Johnny Winter – Firebird

9. John Lee Hooker – Epiphone Sheraton

10. T-Bone Walker – Gibson ES-5

11. Robert Johnson – Gibson L1

12. Son House – National Resonator

13. Duane Allman – Gibson Les Paul

14. Elmore James – Kay K-6560

15. Lightnin’ Hopkins – Gibson J-45

Das sind natürlich nur einige Beispiele. Es gibt noch viele andere großartige Bluesgitarristen mit unterschiedlichen Präferenzen.

Verstärker für Blues-Gitarren

Wenn es um Verstärker geht, sind Röhrenverstärker das Nonplusultra im Blues. Sie liefern diesen warmen, vintage-artigen Ton, den wir alle associieren mit dem Blues-Sound. Marken wie Fender, Marshall und Vox haben einige der populärsten Modelle produziert. Der Fender Deluxe Reverb und der Super Reverb, der Vox AC30 und der Marshall JTM45 sind nur einige der Verstärker, die unter Bluesmusikern beliebt sind.

Blues Gitarristen und ihre Verstärker

1. BB King – Lab Series L5

2. Eric Clapton – Fender Twin Reverb

3. Stevie Ray Vaughan – Fender Vibroverb

4. Buddy Guy – Fender Bassman

5. Jimi Hendrix – Marshall Superlead

6. John Mayer – Fender Bandmaster

7. Gary Clark Jr. – Fender Deluxe Reverb

8. Bonnie Raitt – Fender Deluxe Reverb

9. Robert Cray – Matchless Clubman

10. Kenny Wayne Shepherd – Fender Vibro-King

Jeder dieser Verstärker hat seinen eigenen Charakter und Sound. Es lohnt sich, diese einmal auszuprobieren und zu experimentieren, um euren eigenen individuellen Ton zu finden.

Multi-Amping im Blues

Multi-Amping kann eine großartige Methode sein, den Ton zu erweitern und verschiedene Klänge zu erzeugen. Dabei werden zwei oder mehr Verstärker gleichzeitig genutzt. Der Trick ist, verschiedene Verstärkermodelle zu verwenden, um von den unterschiedlichen Toncharakteristiken zu profitieren. Zum Beispiel kann ein Fender Deluxe Reverb durch seinen hellen und klaren Ton perfekt mit einem wärmeren und fülligeren Ton eines Vox AC30 kombiniert werden.

Effektpedale für Blues Sounds

Effektpedale können ein weiteres Level an Vielfalt in euren Blues-Sound bringen. Overdrive-Pedale können diesen gesättigten, crunshigen Ton erzeugen, den wir alle lieben. Der Ibanez Tube Screamer und der Boss Blues Driver sind zwei berühmte Optionen. Verzerrungspedale wie das Pro Co Rat können für einen härteren Bluesrock-Sound verwendet werden.  Modulationspedale wie Chorus, Phaser und Tremolo können tiefe und reiche Texturen erzeugen. Schließlich geben Delay und Reverb dem Ton Raum und Tiefe.

BB King – Der King des Blues

Die Gitarre von BB King, liebevoll “Lucille” genannt, ist eine Gibson ES-355 ohne F-Löcher, um Rückkopplungen zu vermeiden. King hat seine Gitarre normalerweise auf den Hals-Pickup gestellt, um einen fetten, warmen Ton zu erzeugen. Als Verstärker hat er den Lab Series L5 verwendet – ein Transistorverstärker, kein Röhrenverstärker. Eine Besonderheit von Kings Sound ist, dass er seinen Verstärker sehr sauber gehalten hat, ohne Overdrive oder Verzerrung. Stattdessen hat er seine Emotionen durch sein Vibrato und seine Bendingtechnik zum Ausdruck gebracht.

Stevie Ray Vaughan – Ein moderner Blues-Meister

Stevie Ray’s Hauptgitarre war eine Fender Stratocaster, meistens benutzte er den Hals-Pickup für seinen charakteristischen, fetten Ton. Vaughan’s Verstärkerwahl war eine Kombination aus mehreren Fender Verstärkern, unter anderem ein Vibroverb, ein Super Reverb und ein Twin Reverb. Dieses Setup gab ihm die Möglichkeit, verschiedene Tonschattierungen zu erzeugen. Vaughan war bekannt für seinen aggressiven, stark attackierenden Stil und für die Verwendung von relativ starkem Overdrive. Einer seiner Schlüssel zu diesem Ton war das Ibanez Tube Screamer Overdrive-Pedal.

Verschiedene Sounds mit zwei Overdrive Pedalen

Zwei Overdrive Pedale zu verwenden, kann eurem Sound eine Extra-Schicht von Sättigung und Dynamik verleihen. Ihr könnt ein Pedal als Boost verwenden, um euren Grundton zu erzeugen, und das zweite Pedal zum Verzerrern verwenden. Alternativ könnt ihr beide Pedale gleichzeitig verwenden, um eine dichte, ausgedehnte Overdrive-Klänge zu erzeugen. Es ist wichtig, die Interaktion zwischen den Pedalen und eurer Gitarre und eurem Verstärker zu beachten. Unterschiedliche Pedale werden mit verschiedenen Gitarren und Verstärkern unterschiedlich interagieren.

Der Blues Rock Lead Sound

Blues Rock Lead Sounds sind grundsätzlich von gesättigten und zerrissenen Tönen geprägt. Hier kommen Overdrive- und Verzerrungspedale ins Spiel. Sie schaffen diese dichten, nachhallenden Klänge, die wir von Gitarristen wie Stevie Ray Vaughan oder Joe Bonamassa kennen. Dieser Sound wird charakterisiert durch vollere Mitten und ein ausgedehntes Sustain.

Der Woman Tone und welcher Gitarrist diesen Sound geprägt hat

Der “woman tone” ist ein dicker, singender Ton, den Eric Clapton in den 1960er Jahren mit der Band Cream prägte. Um diesen Ton zu erzeugen, stellte Clapton den Hals-Pickup seiner Gibson Les Paul ein und drehte den Ton-Regler ganz nach unten, um die Höhen zu dämpfen. Das Ergebnis ist dieser mächtige, brummige, aber trotzdem klare Ton.

Das Reverb Effektpedal

Aus dem Italienischen übersetzt bedeutet “Reverb” Resonanz. Ein Reverb Pedal erzeugt also Resonanz oder Nachhall. Dieser Effekt kann einen Raum um eurem Klang erzeugen, von einem kleinen Raum bis hin zu einer riesigen Halle. Reverb wird oft subtil eingesetzt, um dem Klang mehr Tiefe und Dimension zu geben, kann aber auch intensiver eingesetzt werden für ein atmosphärisches, luftiges Gefühl. Es gibt viele Arten von Reverb, darunter Room, Hall, Plate und Spring, und jedes hat seine eigene Charakteristik.

Das Rotary Effektpedal

Ein Rotary-Effektpedal imitiert den Klang eines drehenden Lautsprechers, der ursprünglich in der Hammond-Orgel verwendet wurde. Dieser Effekt erzeugt eine Art Vibration oder “Wirbel” im Ton, der dazu dient, mehr Bewegung und Interesse im Klang zu erzeugen. Die bekannteste Verwendung dieses Effekts ist wahrscheinlich in Pink Floyds “Breathe”, aber auch in der Bluesmusik ist er häufig zu finden.

Mit all diesen Tipps und Informationen bist Du nun bestens gerüstet, um Ihren eigenen einzigartigen Blues-Sound auf der Gitarre zu erzeugen. Viel Spaß beim Experimentieren und Spielen!